PC-Netzteile Kaufberatung

 Wie viel Watt brauche ich?

Diese Frage stellt sich jeder, der sich einen PC selber zusammenstellen möchte oder ein Ersatznetzteil sucht. Pauschal kann man diese Frage jedoch nicht beantworten. Das hängt natürlich von der Art und Anzahl der verbauten Komponenten ab. So benötigt ein Highend-Spiele-PC deutlich mehr Leistung als ein normaler einfacher Office PC. Viele neigen dazu, unüberlegt zu unnötig "großen" Netzteilen zu greifen. Der Aberglaube, dass ein Netzteil so viel Leistung zieht wie es Leistung liefern kann, ist definitiv falsch. Ein Netzteil zieht grundsätzlich so viel Strom, wie es benötigt. Dabei sollte man darauf achten, dass der Verbrauch des Netzteils im Bereich zwischen 20% und 80% Auslastung der Gesamtkapazität liegt, da hier die Effizienz am höchsten ist. Doch dazu später mehr. Für einen Office-PC ohne dedizierte Grafikkarte reicht schon ein Netzteil mit maximal 250-300 Watt. Ein Multimedia-PC mit dedizierter Grafikkarte, die allerdings nicht auf Spiele ausgelegt ist, benötigt etwa 300 Watt. Am meisten Leistung wird von Spiele-PCs gefordert. Bei gleichzeitiger Nutzung mehrerer Grafikkarten (SLI- oder Crossfire-Systeme) kann man so schnell auf 1000 Watt kommen. Die genannten Verbrauchswerte gelten nur als Orientierung und können nicht pauschal für PCs dieser Kategorie angesehen werden.

Hier eine kleine Tabelle, die den Verbrauch der wichtigsten Komponenten (unter Volllast!) im PC grob anzeigt:
Komponente Stromverbrauch
Festplatte ~ 10 Watt
CPU (Intel i5) ~ 95 Watt
CPU (AMD Ryzen) ~ 95 Watt
Arbeitsspeicher ~ 5 Watt
DVD Laufwerk ~ 7 Watt
Mainboard ~ 25 Watt
SSD ~ 2 Watt
Netzteil ~ 20 Watt
Grafikkarte (GTX 1080) ~ 200 Watt

Sollte man zusätzlich übertakten wollen, kann der Stromverbrauch von CPU und GPU schnell ansteigen. Hierfür sollte man also beim Netzteil eine entsprechende Reserver mit einplanen.

Energieeffizienz: Sparen am Strom und nicht an der Qualität
PC-Netzteile bieten immer mehr Features und vor allem Stromspartechniken an. Als bekanntes Zertifikat ist hier das 80Plus-Gütesiegel zu erwähnen. Es beschreibt die Effizienz der Netzteile. Angefangen bei 80Plus für Netzteile mit 80% Effizienz (bei 50%iger Auslastung und gemessen bei 115-V-Wechselspannung), über 80Plus Bronze mit 85%, 80Plus Silber mit 88%, 80Plus Gold mit 90%, 80Plus Platinum mit 92%, bis hin zum neuesten Siegel, dem 80Plus Titanium mit 94% Effizienz.

Betrachten wir an dieser Stelle ein kleines Beispiel:
Da die Spannung der Steckdose 230V beträgt, muss das Netzteil die Spannung umwandeln in 12V- und 5V-Schienen. Das Umwandeln funktioniert nicht verlustfrei. Somit wird etwas mehr Strom aus der Steckdose genommen als für den PC eigentlich nötig wäre. Unser PC soll nun ein durchschnittlicher Spiele-PC mit der folgenden Ausstattung sein:

Intel i5 mit Boxed Kühler, 8GB RAM (2 Module), einer Festplatte, einer SSD, einem DVD-Laufwerk, Mainboard, Netzteil und einer potenten Spiele-Grafikkarte. Entnehmen wir also die Verbrauchswerte aus der obigen Tabelle, kommt man auf 369 Watt unter Volllast. Auch wenn der PC nur in seltenen Fällen dieses Maximum erreicht, rechnen wir einmal damit weiter. Generell sollte man mit einem 450-500 Watt Netzteil bestens bedient sein. Jedoch unterscheiden wir jetzt einmal verschiedene Effizienzen:

Bei einem Verbrauch der Komponenten von 369 Watt zieht ein 80Plus -Netzteil ganze 461 Watt aus der Steckdose, ein 80Plus Bronze -Netzteil 434 Watt, ein 80Plus Silber -Netzteil 420 Watt, ein 80Plus Gold -Netzteil 410 Watt, ein 80Plus Platinum -Netzteil 401 Watt und ein 80Plus Titanium-Netzteil 393 Watt. Rechnen wir dies nun auf einen jährlichen Verbrauch bei acht Stunden täglich um, kommen wir auf folgende Werte:

Wohlgemerkt beruht unsere Rechnung darauf, dass der PC acht Stunden jeden Tag im Jahr unter Volllast betrieben wird. Wirklich keinen Sinn macht der Kauf eines nur 80Plus -Netzteiles oder gar schlechter. Hier sollte man schon ruhig ab 80Plus Bronze bzw. 85% Effizienz anfangen zu suchen. Gute Netzteile gibt es hier sogar schon ab 35€. Aber auch teure 80Plus Titanium -Netzteile rentieren sich erst nach Jahren Laufzeit. Am besten bedient ist man mit 80Plus Bronze bis 80Plus Gold Modellen.

Anschlüsse: Wo soll das alles hin?
Sehr wichtig für die Wahl des passenden Netzteils sind selbstverständlich auch die bereitgestellten Anschlüsse. Hat das Netzteil die geforderte Anzahl an SATA-Stromsteckern? Benötigte ich noch 4Pin-Molstecker? Braucht meine Grafikkarte einen gesonderten Stromanschluss, oder gar zwei? Wollen wir also erst einmal die verschiedenen Stromstecker vorstellen:
Der 20 + 4 Pin ATX Stecker ist zuständig für die Stromversorgung des Mainboards. Dieser Anschluss gehört zur Grundausstattung eines jeden Netzteils.

Der 4 + 4 ATX/EPS Stecker ist auch bei jedem Netzteil zumindest in einfacher Ausführung mit dabei und versorgt die CPU mit Strom.

SATA-Kabel sorgen für die Stromversorgung jeglicher Laufwerke und Festplatten im PC. Hier variiert die Anzahl der zur Verfügung stehenden Stecker je nach Netzteilhersteller und Produkt.

Der 4-Pin-Molexstecker diente früher noch als Stromanschluss für Laufwerke, heute wird er aber meistens nur noch für Lüfter oder sonstige Zusatzkomponenten benötigt.

Der PCI-Express Stromstecker, kurz PCIe-Stecker, sorgt für die Stromversorgung der Grafikkarte. Besonders leistungsfähige Karten benötigen hier sogar zwei Anschlüsse mit dem zusätzlichen 2-Pin Stecker (6+2Pin). Daher sollte man auch hierbei darauf achten, dass das Netzteil die entsprechenden Anschlüsse bereitstellt.

Viele Netzteile bieten das Feature "Kabelmanagement" an. Klingt auf den ersten Blick etwas komisch, ist aber durchaus eine sinnvolle Sache. Netzteile mit Kabelmanagement haben lediglich die obligatorischen Kabel zum Verbinden mit dem Mainboard fest montiert. Etwaige weitere benötigte Kabel werden dann je nach Bedarf zusätzlich angeschlossen. Das spart Platz im Gehäuse und auch jede Menge Zeit, die man sonst braucht, die übrigen Kabel ordentlich im Gehäuse zu verstauen. Allerdings kostet dieses Feature natürlich auch etwas mehr. Wer es aber aufgeräumt im PC mag, der sollte ein Netzteil mit Kabelmanagement in Erwägung ziehen. Netzteile im höherem Preissegment bieten in den meisten Fällen deutlich mehr Anschlüsse als günstigere Produkte. Es gilt auch: je mehr Watt ein Netzteil anbietet, desto mehr Anschlüsse sind vorhanden. Denn was bringt schon ein 600 Watt Netzteil mit jeweils nur einem Stecker? In unserem Preisvergleich kann man auch komfortabel nach der gewünschten Anzahl an Steckern filtern.

Kaufempfehlung: Watt nun?
Wie bereits erwähnt, stellt das Netzteil das eigentlich wichtigste Teil im PC dar. Die gesamte Stromversorgung läuft darüber ab. Folglich ist es immens wichtig, dass die einzelnen Komponenten ausreichend und vor allem stabil mit Strom versorgt werden. Gerade günstige Netzteile haben hier durchaus Probleme die Spannungen über eine längere Zeit stabil zu halten. Das Resultat wäre dann im ungünstigsten Fall ein Defekt des PCs, im besten Fall ein regelmäßig abstürzender Rechner. Auch die Verarbeitung bleibt bei vermeintlich günstigen Netzteilen meist auf der Strecke. Hier werden in vielen Fällen minderwertige (kostengünstige) Bauteile verwendet. Auch warten günstige Netzteile mit nur sehr spärlichen Ausstattungen auf und können mit lauten Lüftern oder zu kurzen Kabeln den Käufer zum Verzweifeln bringen. Billige Netzteile können oft sogar gar nicht die Leistung liefern, für die sie deklariert sind, wie dieser Test zeigt. Um diesen Fall gar nicht erst eintreten zu lassen, sollte man von vornherein auf ein qualitativ gutes Netzteil setzen. Und ein gutes Netzteil muss definitiv nicht teuer sein. Angefangen bei 35€ bis hin zu weit mehr als Hundert Euro ist die Spanne an guten Netzteilen riesig und unübersichtlich.

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