iPad Pro, iPad, Air, Mini – Welches soll ich kaufen?

 Im September 2020 hat Apple das iPad verbessert – das neue iPad Air reicht indes nun fast an das iPad Pro heran.


Seit zehn Jahren ist das iPad mittlerweile im Handel – die erste Million Geräte hatte Apple sogar noch schneller verkauft als beim iPhone. Doch ist das iPad auch weit schneller in die Sättigung gelaufen, das Wachstum abgeflacht. Apple verkauft heute aber iPads auf einem hohen Niveau und nimmt in jedem Quartal zwischen vier und fünf Milliarden US-Dollar ein. Das entspricht etwa zehn Millionen Geräten – Stückzahlen nennt Apple keine mehr. Doch hat sich die iPad-Palette deutlich diversifiziert, für beinahe jeden Zweck gibt es eine Lösung.

In den zehn Jahren des Bestehens der Produktkategorie hat Apple bisher 25 unterschiedliche Modelle veröffentlicht, in verschiedenen Ausstattungen und Farben – zuletzt im September 2020.

Anfangs war die Auswahl nicht sonderlich groß: Das iPad gab es 2010 nur in einer Größe (9,7 Zoll), einer Farbe (Schwarz), in drei Speicherausstattungen und mit und ohne Mobilfunkchip, der sich seinerzeit auf 3G verstand.

Seitdem hat sich viel getan, die Liste der iPad-Modelle ist erheblich umfangreicher und deckt die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche ab. Mit 5G steht der nächste Schritt in Sachen Kommunikationstechnik an, erste iPads, die die fünfte Generation des Mobilfunks unterstützen, könnten in der ersten Hälfte des kommenden Jahres kommen. Noch verbleiben alle iPads mit Mobilfunkmodem bei LTE, auch die neuen des September. Doch setzt Apple mit dem neuen iPad Air das iPad Pro unter Druck, ein Upgrade dürfte nicht mehr allzu fern sein .

Umfangreiche Produktpalette
Derzeit hat Apple iPads in fünf Größen. In zwei, drei, vier oder jetzt sogar fünf Farbvarianten. Mit oder ohne LTE-Chip. Mit bis zu vier Speicherkonfigurationen. Alle aktuell von Apple angebotenen iPads unterstützen den Apple Pencil, in erster oder zweiter Generation. Mit iPadOS 14 ist Mitte September dann auch endlich eine Handschriftenerkennung gekommen, die ihren Nahmen verdient , wenn sie auch zunächst nur Englisch versteht. Und dann gibt es ja auch noch die älteren Modelle, die es zwar nicht mehr bei Apple, dafür aber bei anderen Anbietern zu kaufen gibt, meist gebraucht, gerne auch renoviert. Da sollte sich etwas finden lassen …

Bei der Antwort auf die Frage, welches iPad es denn sein soll, entscheidet vor allem der geplante Einsatzzweck. Neben dem Fernsehen auf der Couch mal eben Surfen oder E-Mails checken? Unterwegs Zeitungen, Magazine und Bücher lesen? Auf Bahn- und Flugreisen Filme ansehen? Das vollgeschriebene Moleskin-Notizbuch durch eine digitale Lösung ersetzen? Oder wirklich produktiv arbeiten und das Macbook ausrangieren? Hier die Vorteile der einzelnen Kategorien und was für das jeweilige Gerät spricht:

Für anspruchsvolle Arbeiten und als Macbook-Ersatz: Das iPad Pro (2020) 11"/12,9":
Der jüngste Neuzugang der Produktpalette findet sich am oberen Ende der Preisskala. Nach 17 Monaten hat Apple seine iPads Pro erneuert. Während aber der Prozessor beinahe gleich bleibt – A12Z statt A12X – und sich das auch in kaum verbesserten Benchmarks niederschlägt, hat Apple vor allem mit dem Kamerasystem interessante Neuerungen eingeführt. Das rückwärtige System bekommt nicht nur die von den iPhone 11 bekannte Ultraweitwinkelkamera hinzu, sondern auch ein Lidar. Dieser Infrarotlaser vermisst den Raum vor dem iPad Pro in einer bisher nicht erreichten Genauigkeit und liefert vor allem für AR-Anwendungen wertvolle Informationen über die Tiefe. Aller Voraussicht nach wird Apple eine solche Technologie auch den iPhones des Jahrgangs 2020 spendieren. Ebenso ein Vorgriff auf künftige Apple-Produkte ist der U1-Chip, den auch schon die iPhone 11 haben. Damit werden iPhone und iPad dereinst wohl Apple Tags aufspüren können – kompakte Anhänger etwa für Schlüsselbunde, mit denen analoge Gegenstände sich digital aufspüren lassen. Ein spektakuläres Zubehör für das iPad Pro kommt auch erst später: Für den Mai hat Apple eine neue Tastaturhülle angekündigt, die ein Trackpad mitbringt und das iPad Pro in eine quasi schwebende Position bringen lässt: Der Bildschirm ist damit etwa so frei justierbar wie seinerzeit beim iMac G4 ("Schreibtischlampe") und heute beim High-End-Monitor für den Mac Pro, das Pro Display XDR. Trackpads nutzen können iPads aber nun alle, die iPadOS 13.4 ausführen können . Nicht für jeden bedeutet das aber, dass das iPad Pro 12,9'' das Macbook Pro 13'' ersetzen könnte, denn es sind einige Kompromisse einzugehen . In der aktuellen Konfiguration kommt das iPad Pro mit Magic Keyboard aber so nah an das Laptop heran wie noch nie. Und doch sollte ein weiteres Update nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, das neue iPad Air setzt das Pro unter Druck. Denkbar wäre durchaus eine Erweiterung des Platzangebots, Kreative könnten sich durchaus über einen 15-Zöller freuen.

Die leistungsstärkste und teuerste iPad-Variante, die Apple in der Form ohne Homebutton erstmals im Oktober 2018 zeigte, richtet sich vor allem an Profis und Kreative. Das All-Screen-Display schafft eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz und dank der True-Tone-Technologie werden die Farben auf dem Display immer korrekt dargestellt. Dafür wird das Umgebungslicht analysiert und die Displaydarstellung automatisch angepasst.

Für den Einsatz in Unternehmen macht das iPad Pro vor allem das reichhaltige Softwareangebot im App Store attraktiv – und seit Mai auch die neue Tastatur mit Trackpad . Während es für den Mac nach wie vor an spezialisierter Business-Software fehlt, verfolgt Apple seit Sommer 2014 in einer Kooperation mit IBM das Ziel, möglichst viele iPads mitsamt der notwendigen Software in die Büros von Corporate America und auch nach Europa zu bringen. Weitere Kooperationen für das Business-Segment unterhält Apple etwa mit Cisco , SAP oder Accenture . Das iPad Pro steht also als Ersatz für Laptops und Desktops im Büro bereit.

Außerdem hat Adobe nach der Ankündigung im Herbst 2018 ein gutes Jahr später endlich eine vollwertige Version von Photoshop für das iPad veröffentlicht . Darauf haben viele Kreative schon lange gewartet. In Kombination mit dem Apple Pencil und in der zuletzt 2018 nochmal deutlich gestiegenen Leistung könnte sich das iPad Pro zur echten Alternative zu stationären Arbeitsrechnern und Laptops mausern. Diese aber auch perfekt unterwegs ergänzen, denn Photoshop auf dem iPad kommt mit dem Standardformat PSD zurecht. Ab dem 21. Oktober 2020 ist auch Illustrator fürs iPad zu haben.

Zum Notebook-Ersatz wird das iPad Pro allerdings erst mit einer Tastatur. Apple bietet dieses auch mit deutscher Tastenbelegung an, doch sind auch Modelle von Drittherstellern wie Logitech zu empfehlen, das schon eines mit Trackpad anbietet . Das weiterhin verkaufte Smart-Keyboard Folio von Apple dient gleichzeitig als Tastatur und Schutzhülle. Außerdem benötigen iPad-Tastaturen keine Steckerverbindung mehr und haften magnetisch am iPad. Das Standard-Apple-Keyboard bietet lediglich zwei Aufstellwinkel für das Display, das neue Magic Keyboard wird diesbezüglich eine Offenbarung.

Den Apple Pencil hat Apple im Herbst 2018 erneuert, die zweite Generation des Stiftes kostet 135 Euro. Anders als andere Eingabestifte, die nur den Finger ersetzen oder präzisieren sollen, ist der Stift von Apple drucksensitiv und erkennt seine Neigung – Features, die sonst nur Grafiktabletts aufweisen. Dadurch ist präzises Zeichnen und sogar Schraffieren auf dem Bildschirm des iPad Pro möglich. Der Apple Pencil 2.Gen. haftet magnetisch am iPad und lädt sich darüber auch auf. Das umständliche Laden am Lightning-Port entfällt. Zudem haben die iPads Pro USB-C statt Lightning verbaut. Der hohe Preis des Stifts hängt damit zusammen: Er ist aktiv und spricht sich mit dem iPad Pro ab. 240 mal in der Sekunde misst das iPad Pro die Orientierung des Pencils, wodurch außerordentlich präzises Schreiben und Zeichnen möglich ist – fast wie auf Papier. Die Arbeit mit dem Apple Pencil wird damit noch deutlich präziser, Kalligraphen haben nun ihre Freude an dem Werkzeug.

Aber auch Büroarbeiter, die nicht mit Skizzen oder Grafikdesign zu tun haben, können einen Nutzen aus dem iPad Pro mit Pencil ziehen: Wer Dokumente und Tabellen bislang für Korrekturen oder Anmerkungen ausdruckte und den Rotstift zückte, kann nun endlich komplett digital arbeiten, entsprechende Apps wie Good Reader vorausgesetzt. Apps wie Microsoft Office unterstützen ebenfalls das iPad Pro.

Erhältlich ist das iPad Pro (2020) in zwei Größen und vier Speichervarianten: Käufer können zwischen immer noch sparsamen 128 GB, pragmatischen 256 GB und 512 GB oder luxuriösem 1 TB wählen. Mit dem Sprung der Generationen von 2018 auf 2020 hat Apple wenigstens die lächerlichen 64 GB Speicher aufgegeben. Alle Speichervarianten haben nun 6 GB RAM, das war 2018 nur dem 1-TB-Modell vorbehalten.

Die verfügbaren Größen sind 12,9 Zoll und 11 Zoll. Alle Modelle gibt es auch mit LTE-Mobilfunkanbindung und in den Farboptionen Spacegrau und Silber. Preislich liegt das günstigste iPad Pro 11" derzeit bei 879 Euro, für die Spitzenausstattung mit LTE und 1 TB Speicher ruft Apple 1.599 Euro auf, 250 Euro weniger als noch 2018. Das 12,9 Zoll Modell startet bei 1099 Euro mit 128 GB und ohne LTE. Die teuerste Variante mit 1 TB und LTE kostet mit 1.819 Euro gar 280 Euro weniger als bisher das Top-Gerät.

Das iPad Pro eignet sich sowohl für Künstler und Designer, als auch für Fotografen und Videoarbeiter sowie für Anwender, die Office-Arbeiten erledigen müssen. Als hochmobiler und leicht synchronisierbarer Notebook-Ersatz ist im Zusammenspiel mit dem optionalen Pencil und einer Tastatur ein praktischer Zweitrechner. Ein echter Mac oder PC sollte aber trotzdem noch zur Hand sein: Das iOS-Betriebssystem ist noch ein wenig zu beschränkt, um klassische Computer in allen Bereichen zu ersetzen. Immerhin ist iPadOS 13 so gut für die Büroarbeit geeignet wie noch kein mobiles Betriebssystem zuvor . Und auch für Kreative wird das iPad zunehmend eine ernstzunehmende Alternative zum leistungsstarken Arbeitsnotebook. Das liegt sowohl an der starken Leistung des A12X-Prozessors als auch an der zunehmenden Unterstützung von Software, zum Beispiel aus dem Hause Adobe. Von Jahr zu Jahr schwindet der Unterschied zwischen iPad Pro und Macbook. USB-C öffnet zudem neue Möglichkeiten für den Anschluss von Peripherie wie Monitore oder Speicher.

Tipp:
Das iPad Pro 10,5 der zweiten Generation richtet sich im Prinzip an den gleichen Nutzerkreis wie das neueste Modell, ist aber etwas günstiger und dank seiner geringeren Größe ein Stück mobiler. Das Gerät ist inzwischen zu einem wesentlich geringeren Preis verfügbar als die 2018er Generation, gibt es im Vergleich Einbußen bei der Leistung und es bietet einige Features weniger, wie zum Beispiel den USB-C-Anschluss.

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