Razer Kishi im Kurztest: Handy-Controller verschenkt viel Potenzial

 Hast du dich in Mobile Games schon einmal gefragt, warum einige Mitspieler so gut sind? Eventuell liegt das an Handy-Controllern wie dem Razer Kishi, die die fummelige Bedienung per Touchscreen durch Analog-Sticks und präzise Tasten ersetzen. Per USB-C oder Lightning-Anschluss werden beim Kishi die Eingaben verzögerungsfrei in das Spiel übertragen.


Allerdings ist der Razer-Controller mit einem Preis von rund 90 Euro für Android-Geräte wie von Samsung, HUAWEI oder Xiaomi und knapp 110 Euro für Apple iPhones recht kostspielig. Dazu ist nicht jedes Spiel mit Game-Controllern kompatibel. In unserem Kurztest erfährst du daher, wo die Vor- und Nachteile des Razer Kishi liegen.

Verarbeitung und Ergonomie vom Razer Kishi
Der Hersteller Razer ist eine sichere Bank, wenn es um Gaming-Peripherie geht. Gaming-Mäuse und Tastaturen von Razer finden sich auf den Schreibtischen vieler professioneller Gamer. Die auf Gaming-Anforderungen zugeschnittenen Notebooks der Razer Blade-Serie erreichen in Testberichten ebenfalls regelmäßig Bestnoten. Razers reiche Erfahrungen im Bereich der Gaming-Hardware spürt man auch nach dem Auspacken des Razer Kishi.

Zwar setzt Razer als Materialien hauptsächlich Kunststoff und Gummi ein, die Verarbeitungsqualität ist dennoch sehr hochwertig. Der Razer Kishi besteht dabei aus zwei Controllerhälften, die jeweils in der linken und rechten Hand Platz finden. Hierfür hat Razer die beiden Hälften ergonomisch angepasst und somit liegt der Razer Kishi gut in der Hand. Das Layout erinnert dabei an die Anordnung der Tasten des Xbox-Controllers. Auf die Knöpfe und das Layout des Razer Kishi gehen wir später noch im Detail ein.

Zugeschnitten ist der Razer Kishi auch auf gängige Smartphones. Da sich diese in Bildschirmgröße und Seitenverhältnis unterscheiden, lässt sich der Controller nach dem Lösen zweier kleiner Scharniere auseinanderziehen. Durch die elastischen Gummibänder klemmst du das Handy dann sicher zwischen den beiden Hälften ein. Razer schreibt Handys mit Abmessungen bis circa 16 x 80 x 0,9 Zentimetern als kompatibel aus. In unserem Test arbeitete der Kishi mit großen Geräten wie dem Poco F2 Pro mit 6,67-Zoll-Bildschirm tadellos zusammen.

Die Installation und das Verstauen des Razer Kishi sind intuitiv und insgesamt sehr clever gelöst. Zusammengesteckt rasten die beiden Hälften sicher ineinander und ausgebreitet werden sie durch ein elastisches Band zusammengehalten. Jetzt steckst du das Handy in die Seite mit dem Stecker und spannt die andere Seite mit dem elastischen Band ein. Dank ausreichender Gummierung brauchst du dir um Kratzer oder Abdrücke keine Sorgen zu machen. Lediglich bei Smartphones mit sehr dünnen Displayrändern an der Ober- und Unterseite kam es im Test zu Problemen, da die Überlappungen des Controllers Bildschirmelemente zum Teil verdeckten.

Die Technik im Razer Kishi samt ultrakurzer Latenz
Neben Smartphones mit sehr dünnen Displayrändern fallen auch Handys mit microUSB-Anschluss für die Verwendung des Razer Kishi aus. Kaufst du den Smartphone-Controller im Onlineshop des Herstellers, kannst du lediglich zwischen einer Variante mit USB-C und einem Modell mit Apples Lightning-Anschluss wählen. Zur Verwendung von Adaptern äußert sich Razer nicht explizit, da man das Handy aber recht fest in den Controller spannt, raten wir dringend davon ab. Zwar schränkt das die Zahl kompatibler Handys ein, die modernen Anschlüsse verringern aber die Latenz zwischen der Eingabe und der Bewegung im Spiel.

Das ist häufig bei denjenigen Spiele-Controllern ein Problem, die per Bluetooth mit dem Handy verbunden werden. Zwar bietet Razer keine offiziellen Latenzmessungen an, in der Praxis sind Verzögerungen aber nicht wirklich spürbar. Die Verbindung per Stecker fügt dem Razer Kishi eine weitere praktische Funktion zu.

Durch den Controller schleift Razer einen Ladeanschluss durch den Controller und gibt ihn an der Unterseite der rechten Controllerhälfte wieder aus. Verbindest du den Controller hier mit einem kompatiblen Ladegerät, wird das Handy beim Spielen aufgeladen. Da Mobile Games viel Leistung brauchen, ist das eine sinnvolle Erweiterung. Lediglich einen integrierten Akku hätten wir uns im Razer Kishi angesichts des hohen Anschaffungspreises gewünscht. Denn gerade unterwegs in Bus und Bahn sind Steckdosen nicht immer leicht zugänglich.

Ein echtes Versäumnis seitens Razer ist, dass es am Razer Kishi keinen Kopfhörerausgang gibt. Falls dein Handy noch einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss besitzt, wird dieser vom Game-Controller verdeckt. Der durchgespeiste USB-C- oder Lightning-Anschluss eignet sich nur für die Ladefunktion. Selbst per Adapter wird hier kein Ton ausgegeben. Razer empfiehlt daher die Verwendung von Bluetooth-Kopfhörer – schade!

In puncto Soundqualität hat der Razer Kishi eine weitere Macke. Hinter den Lautsprecherlöchern auf der Vorderseite finden sich nämlich gar keine Lautsprecher. Stattdessen wird der Ton deines Smartphones einfach durch die Vorderseite geleitet. Neben einer integrierten Powerbank hätten wir uns somit auch Lautsprecher im Kishi gewünscht.

Razer Kishi bietet viele Tasten, aber wenig kompatible Spiele
Insgesamt erweiterst du dein Smartphone mit dem Razer Kishi um elf Tasten, zwei Analogsticks und einem Digi-Pad. Das entspricht ziemlich genau den Tasten eines PS4- oder Xbox One-Controllers, also für gängige Spielkonsolen, plus weiteren Tasten zur Stummschaltung des Handys, zum Zurückkehren zum Home-Screen sowie einem Play-Knopf. Wie beim Controller der Xbox 360 und der Xbox One ist der linke Analogstick in der oberen Hälfte des Kishi angebracht. Da du den Knüppel bei den meisten Spielen anstelle des Digipads nutzt, ist das sehr sinnvoll. Die sonstigen Knöpfe sind hochwertig und überzeugen mit ihrer Anordnung voll und ganz. Einzig allein die Trigger an der Oberseite wirken ein bisschen billig. Der Razer Kishi ist auch bei längerer Nutzung angenehm zu bedienen.

Sehr ernüchternd ist hingegen die geringe Kompatibilität des Razer Kishi. Denn mit beliebten Mobile Games wie PUGB Mobile oder Call of Duty: Mobile ist der Game-Controller nicht kompatibel. Vorschläge zu kompatiblen Games finden sich in der kostenlosen Razer Kishi-App, in der viele Spiele jedoch eher einen Minispiel-Charakter haben, statt ein echtes Gaming-Erlebnis zu bieten. Als Alternative kannst du den Razer Kishi auch als Eingabegerät für Emulator-Apps nehmen und so Klassiker wie Super Mario World für den SNES auf dem Handy spielen.

Einen weiteren spannenden Anwendungsbereich stellen Spielestreaming-Dienste dar. Google Stadia, GeForce Now oder Apple Arcade ermöglichen es dir dabei, Vollpreisspiele über leistungsstarke Server auf dein Handy zu streamen. Eine schnelle Internetverbindung ist hier eine wichtige Voraussetzung und günstig ist der Zugang zu den Diensten nicht. Besitzer einer PS4 können mit der passenden App alternativ auch PS4-Spiele über das WLAN-Netzwerk auf ihr Handy streamen.

Fazit: Razer Kishi - ein toller Controller mit Mängeln
Unsere Meinung zum Razer Kishi geht ungefähr so weit auseinander, wie die beiden Hälften des Game-Controllers. Mit den tollen Knöpfen und der sinnvollen Anordnung brachte Razer uns im Kurztest so richtig in Zockerlaune. Zusammen mit unserem Smartphone hatten wir endlich unseren leistungsstarken Handheld mit OLED-Bildschirm und griffigen Knöpfen wieder, den wir seit der PS Vita so vermissten.

Doch die geringe Spieleauswahl und der fehlende Akku sorgen für wenig Ablenkung auf Bahnfahrten oder Reisen. Dazu wäre auch ein Kopfhöreranschluss wünschenswert. Dass Razer beim Kishi komplett auf die “kabelgebundene” Verbindung per USB-C oder Lightning vertraut, ist trotz der geringen Latenzen auch ein großes Versäumnis.

Größere Tablets wie das iPad Pro oder das Samsung Galaxy Tab A 10.1 LTE kannst du mit Game-Controller nicht gemeinsam zum Spielen nutzen. Hätte Razer im Kishi nur noch eine Bluetooth-Verbindung integriert, wäre die Verbindung aus Tablet und zusammengestecktem Game-Controller nämlich eine waschechte Alternative zur Nintendo Switch. Wer wirklich nur sein Handy zum Zocken nutzen will, der kauft mit dem Razer Kishi aber einen richtig guten Game-Controller.

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