Find X5 Pro: Oppos Galaxy-S22-Alternative im Hands-on

Oppo hat sein 2022er High-End-Modell Find X5 Pro offiziell enthüllt. Das neue Top-Smartphone soll mit seinem markanten Design nicht nur optisch etwas hermachen, sondern auch vor allem hinsichtlich der neuen Kamera.


Auf Find X3 folgt Find X5: Die Ordnungszahl Vier überspringt Oppo wie damals auch Oneplus beim „5“. Das Überspringen der Vier liegt darin begründet, dass sie in China eine Unglückszahl ist und im Chinesischen ausgesprochen wie das Wort „tot“ klingt. Das Find X5 Pro kommt außerdem nicht allein – Oppo hat noch zwei weitere „Geschwister“ in Form des Find X5 und Find X5 Lite im Gepäck. Doch zunächst widmen wir uns dem Pro-Modell, das in Sachen Ausstattung und Preis als Antwort auf Samsungs Galaxy S22 Plus respektive Ultra positioniert wird.

Oppo Find X5 Pro: High-End-Smartphone mit Keramikgehäuse
Vom Aussehen her führt Oppo die Designsprache des 2021 Find X3 Pro fort, die sich vornehmlich durch das besondere Kameraelement definiert. Die sogenannte „Impossible Curve“ kommt beim Find X5 Pro im 75-Grad-Winkel daher, wodurch Nutzer:innen beim Halten des Smartphones nicht versehentlich auf die Kameralinse tatschen und sie verschmieren können, so der Hersteller.

Beim Material der Rückseite setzt Oppo auf hochglanzpoliertes – und laut Hersteller „hochkratzfestes“ – Keramik, das auf den ersten Blick nicht so aussieht. Überraschend ist, dass das Gehäuse trotz seines polierten Finishs kaum Fingerabdrücke anzieht, wie wir schon im Hands-on herausfinden konnten.

Frontseitig steckt ein 6,7-Zoll-AMOLED-Display im Gehäuse, das mit 3.216 mal 1.440 Pixeln auflöst und dank LTPO-Technik eine dynamische Bildwiederholrate wie das Galaxy S22 Ultra von einem bis 120 Hertz unterstützt. Bei der Helligkeit soll der Bildschirm einen Peak von bis 1.300 Nit bieten und ist damit zwar hell, aber im Maximum nicht so hell wie Samsungs Ultra und Plus, die jeweils bis 1.750 Nits liefern.

Ferner unterstützt das Panel Zehn-Bit-HDR und wird durch Cornings Gorilla Glass Victus geschützt. Der optische Fingerabdruckleser sitzt unter der Display-Oberfläche. Das Gehäuse ist zudem nach Schutzart IP68 gegen Staub und Wasser geschützt.

Oppo Find X5 Pro: Kamera mit eigenem Chip und Hasselblad-Partnerschaft
Bei der Kamera will Oppo einen großen Sprung im Vergleich zu der schon guten Kamera des Find X3 Pro erzielt haben. Um das zu erreichen, hat der Hersteller an allerlei Schrauben gedreht. Zum einen setzt Oppo erstmals seine eigens entwickelte Marisilicon-X-Imaging-NPU mit einer Rechenleistung von bis zu 18 Tera-Operationen pro Sekunde ein. Diese trage dazu bei, ausgezeichnete 4K-Nachtvideos mit bis zu 30 fps zu ermöglichen. Oppo erklärt ferner, dass die neue Kamera-Technik mehr Details bei Dunkelheit einfangen könne und farbechter sei.

Weiter helfe der ISP im Marisilicon X, HDR-Videos mit 20-Bit-Farbtiefe und 120 dp Dynamikumfang aufzunehmen, was der vierfachen Leistung des Find X3 Pro entspreche. Ferner unterstütze die Kamera die Verarbeitung von Raw-Aufnahmen in Echtzeit „bis auf Pixelebene und ohne jegliche Komprimierung“, so Oppo. Dadurch könne etwa das Bildrauschen reduziert werden.

Die Sensoren des Find X5 Pro sind nahezu identisch mit denen des Find X3 Pro und es verfügt abermals über ein Zehn-Bit-Kamerasystem von Ende zu Ende. So verbaut Oppo für die Weit- und Ultraweitwinkel-Kamera den gleichen IMX 766 50-Megapixel-Custom-Sensor ein, der zusammen mit Sony entwickelt wurde. Der Vorteil dieser Konfiguration ist, dass die beiden Kameras identische Eigenschaften hinsichtlich ihrer Bildqualität, des Weißabgleichs und der Farben erhalten. Wenn unterschiedliche Sensoren verbaut werden, kann die Kamera je nach Sensor und Kalibrierung unterschiedliche Farben produzieren.

Die Weitwinkel-Kamera besitzt eine f/1,7-Blende, die 110-Grad-Ultraweitwinkel eine f/2,2-Blende. Beide verfügen zudem über kontinuierliches HDR und optische Bildstabilisierung. Dank einer Freeformlens soll die Ultraweitwinkel-Kamera kaum an den Seiten verzerren, was beim Find X3 Pro zu einem gewissen Grad auch funktioniert.

Ergänzt werden die beiden 50-Megapixel-Sensoren durch eine 13-Megapixel-Telezoomkamera mit f/2.4-Blende, fünffachem Hybrid- und 20-fachem Digitalzoom. Neu ist der Einsatz einer Glaslinse bei der Weitwinkel-Kamera: Durch den Wechsel von Kunststoff auf Glas soll eine verbesserte Farbechtheit und bis zu 77 Prozent weniger chromatische Aberration (zum Beispiel weniger Purple-Fringing oder Halos) als beim Find X3 Pro erreicht werden. Zudem setzt Oppo einen 13-Kanal-Spektralsensor ein, der feinere Abbildungsmöglichkeiten, bessere Farberkennung und Farbechtheit liefern soll.

Auch die Bildstabilisierung des Find X5 Pro ist einen weiteren Blick wert, denn Oppo setzt dabei auf ein Fünf-Achsen-OIS. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus klassischer optischer Bildstabilisierung, die die Linse bei leichten Bewegungen ausgleicht, und einer Sensorshift-Stabilisierung. Bei der Sensorshift-Lösung wird der komplette Sensor stabilisiert; diese Lösung hatte Apple schon 2020 beim iPhones 12 Pro Max eingesetzt. Unter anderem soll die Stabilisierungsoptimierung bei längerer Belichtung und schnelleren Schnappschüssen solide Dienste leisten.

Oppo Find X5 Pro mit Hasselblad an Bord
Wie Oppo-Tochter Oneplus schon im vergangenen Jahr, hatte Oppo Anfang des Jahres eine dreijährige Partnerschaft mit dem Kameraspezialisten Hasselblad verkündet. Das Find X5 Pro ist nun das erste Smartphone mit dezentem Hasselblad-Branding, dabei liegt der Fokus ähnlich wie beim Oneplus 9 Pro (Test) auf der Farbkalibrierung und einigen Farbtunings, die Oppo „Master-Styles“ nennt.

Zudem ist im Find X5 Pro auch die schon im Oneplus-Modell integrierte X-Pan-Funktion zu finden, mit der ein Foto im 65:24-Seitenverhältnis geschossen werden kann. Mit ihr können besonders bei Landschafts- und Architekturaufnahmen besondere Effekte erzielt werden. Außerdem ist das Design des Pro-Modes der Kamera-App im Hasselblad-Stil gehalten.

Oppo Find X5 Pro kommt mit High-End-Ausstattung
Einem 2022er High-End-Smartphone angemessen verbaut Oppo in seinem Find X5 Pro Qualcomms aktuellen Topchip Snapdragon 8 Gen 1, der von zwölf Gigabyte DDR5X-RAM und 256 Gigabyte nicht erweiterbarem UFS-3.1-Flashspeicher unterstützt wird. Wie beim Find X3 Pro bietet Oppo nur diese eine Variante an. Weiter an Bord sind ein 5G-Modem und Unterstützung für Wi-Fi 6e, Bluetooth 5.2 und NFC. Die Dual-Sim unterstützt 5G, optional kann eine von zwei genutzten Sim-Karten per E-Sim virtualisiert werden.

Um eine konstant hohe Leistung liefern zu können, besitzt das Smartphone ein sogenanntes „Multi-Tier-Cooling“-System mit Graphene. Das System kühle neben dem Prozessor auch den 5.000-Milliamperestunden-Akku, erklärt der Hersteller.

Geladen werden kann der Energiespeicher, der in zwei Zellen geteilt ist, übrigens per Kabel und beiliegendem Netzteil mit bis zu 80 Watt. Damit kann das Find X5 Pro binnen zwölf Minuten von 0 auf 50 Prozent auftanken. Kabelloses Laden ist mit entsprechendem Ladedock mit 50 Watt möglich. Sofern keine der proprietären Ladeoptionen verfügbar ist, lässt das Gerät sich auch mit 30 Watt per PPS-Ladegerät oder mit 15 Watt per Qi-Charging aufladen.

Oppo betont die lange Haltbarkeit des verbauten Akkus: Er soll nach 1.600 Ladezyklen noch eine Restkapazität von 80 Prozent. Der Industriedurchschnitt der Akku-Lebensdauer liege bei 800 Zyklen.

Oppo Find X5 ist kleiner und etwas abgespeckt
Dem Pro-Modell beiseite gestellt hat Oppo das Find X5 und Find X5 Lite. Das Nicht-Pro-Modell verfügt über die gleiche Kamera mit Hasselblad-Branding und den eigenen Imaging-Chip, jedoch hat Oppo an der Glaslinse und der Fünf-Achsen-Stabilisierung gespart. Außerdem hat es als Prozessor Qualcomms 2021er Topchip Snapdragon 888 und acht Gigabyte RAM.

Das Display ist mit 6,55 Zoll und Full-HD-Plus-Auflösung etwa kleiner und weniger hochauflösend, es unterstützt aber auch eine 120-Hertz-Bildwiederholrate. Bei der Gehäuserückseite hat Oppo auf Keramik verzichtet, dafür ist die Glasrückseite mit einem „samtig weichen“ Oberflächenfinish versehen. Der Akku misst 4.800 Milliamerestunden und bietet die gleiche kabelgebundene Ladeleistung wie das Pro-Modell, jedoch „nur“ 30 Watt kabelloses Laden per Airvooc 50.

Das Find X5 Pro und Find X5 sind mit ColorOS 12.1 auf Basis von Android 12 ausgestattet. Beide Modelle erhalten große Android-Updates für drei Jahre und vier Jahre Sicherheitspatches. Damit kommt Oppo nicht ganz an Samsungs Updategarantie von vier großen OS und fünf Jahren Sicherheitspatches heran.

Find X5 Lite ähnelt dem Oneplus Nord CE 2 5G
Das Lite-Modell der Find-X5-Serie ähnelt weitgehend dem erst kürzlich vorgestellten Oneplus Nord CE 2 5G. Es besitzt ein 6,43-Zoll-Display, einen Mediatek-Dimensity-900-Chip und acht Gigabyte RAM sowie 256 Gigabyte Speicher (das Oneplus-Modell hat lediglich 128 Gigabyte).

Die Triple-Cam auf der Rückseite besteht aus einer 64-Megapixel-Kamera mit f/1.79-Blende, einem Superweitwinkel mit acht Megapixeln und einem Bildwinkel von 119 Grad sowie einer Makrokamera mit Zwei-Megapixel-Sensor. Neben dem größeren Flashspeicher ist der weitere Unterschied die 32-Megapixel-Selfiekamera – das Oneplus-Modell hat einen 16-Megapixel-Selfiesensor. Der 4.500-Milliamperestunden-Akku lässt sich mit bis zu 65 Watt laden; kabelloses Laden ist nicht an Bord. Mit vorinstalliertem Android 11 an Bord verlangt Oppo 499 Euro für sein Lite-Modell. Das ähnliche Modell von Oneplus kommt mit weniger Speicher auf 349 Euro.

Wie teuer ist das Oppo Find X5 Pro?
Oppos neue Smartphone-Modelle sind nicht sonderlich günstig: Für das Find X5 Pro, das in den Farben „Glaze Black“ und „Ceramic White“ angeboten wird, verlangt der Hersteller 1.299 Euro, also mehr als etwa Samsung für sein S22 Ultra, das mit 128 Gigabyte Speicher bei 1.249 Euro beginnt. Das Find X5, das Oppo in Schwarz und Weiß verkauft, kostet 999 Euro und dürfte in der Preisliga am ehesten mit dem S22 Plus konkurrieren. Der Marktstart ist der 21. März 2021. Bis dahin dürften wir das Find X5 Pro, das uns schon als Sample vorliegt, durch den Testparkour geschickt haben.

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