P50 Pro und Pocket im Test: Wettrennen mit Handicap

Vor zwei Jahren stand Huawei kurz davor, Samsung und Apple auf die Plätze zu verweisen. Doch seit den Sanktionen der USA verlieren die Chinesen an Boden. Kommt mit den zwei neuen Smartphones die Wende?


Das Wort „Aufgeben“ scheint in der Führungsetage von Huawei ein Fremdwort zu sein. Trotz massiver Behinderungen durch Sanktionen der USA versucht das Unternehmen aus China, mit hochwertigen Smartphones Käufer auch in Europa zu finden.

In vielen deutschen Elektronikmärkten und Online-Shops ist nun das Duo aus dem Flaggschiff-Smartphone Huawei P50 Pro und dem Klapphandy Huawei P50 Pocket zu finden. Schon optisch fallen sie aus der Riege der Konkurrenz heraus.

Beim P50 Pro ist das Vierfach-Kamerasystem von Leica mit seinen beiden runden schwarzen Einheiten auf der Rückseite ein Hingucker. In den beiden markanten Kreisen bringt Huawei insgesamt vier Kameras unter.

Umfangreiche Kameraausstattung
Fotofreunde können sich bei P50 Pro auf ein Kamerasystem freuen, das durch ein geringes Farbrauschen und großen Dynamikbereich überzeugt. Es liefert auch im Dunkel noch exzellente Bilder, wenn andere Smartphones nur einen dunklen Pixelbrei bieten. Im Videomodus liefert das P50 Pro gute Weißabgleichsübergänge und einen stabilen Autofokus. Auch die Detailtreue bei Videos in Innenräumen fiel im Praxistest positiv aus, auch weil Huawei eine wirksame Bildstabilisierung gelungen ist.

An einer Stelle muss Huawei eventuell noch mal an die Kamera-Software ran: Im Porträtmodus sorgte in manchen Situationen eine sehr geringe Schärfentiefe dafür, dass zu große Bereiche unscharf gerieten.

Beim Gehäuse des P50 Pro setzt Huawei auf einen Rahmen aus poliertem Aluminium mit an Vorder- und Rückseite leicht gewölbtem Gorilla-Glas. Durch diesen Kunstgriff fühlt sich das Gerät extrem dünn an. Obwohl das P50 Pro nicht viel Volumen bietet, klingen die Stereo-Lautsprecher vergleichsweise satt. Auch der 6,6-Zoll-OLED-Bildschirm mit einer Bildwiederholungsfrequenz von bis zu 120 Hertz überzeugt.

Sanktionen bremsen die Huaweis aus
Deutliche Abstriche muss man beim Haupt-Chip des P50 Pro machen. Huawei darf aufgrund der US-Sanktionen nicht die besten Chipsätze verbauen. Im Innern läuft ein Snapdragon 888 - flott genug, aber ohne die fünfte Mobilfunkgeneration 5G.

Derzeit spielt 5G für viele Kaufinteressenten nicht eine riesige Rolle. Aber die Perspektive, für die gesamte Laufzeit des Geräts nicht den 5G-Club betreten zu dürfen, ist nicht rosig.

Faule Kompromisse muss man auch bei der Software machen. Wie bei allen aktuellen Huawei-Modellen muss das P50 Pro ohne die Play-Services von Google auskommen. Das heißt: kein Play Store, keine Google-Maps, keine anderen Google-Anwendungen. Ausgeschlossen sind auch Drittanbieter-Apps, die auf die Google-Dienste wie Maps zurückgreifen.

Manche Software gibt es einfach nicht
Statt Android 12 von Google verlässt sich Huawei auf EMUI 12, das wiederum auf der quelloffenen Variante von Android 11 ohne Google-Services aufsetzt. Statt Google-Suche und Maps gibt es „Petal Search“ und „Petal Maps“. Der Play-Store wird durch die AppGallery ersetzt. Dazu kann man auch alternative Stores für Android-Apps wie F-Droid installieren. Das Ergebnis: Manche gewohnten Apps gibt es, andere nicht.

In China selbst spielt das Fehlen der Google-Dienste quasi keine Rolle. Hier setzt Huawei seine eigenen Android-Variante HarmonyOS ein, für die es alle relevanten Apps gibt. Im Westen vermisst man aber oft genug Funktionen und Apps, die erst über die Google-Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden.

Ein Smartphones zum Zusammenklappen
Die maßgeblichen Einschränkungen - kein 5G und keine Google-Services - gelten im Prinzip auch für das P50 Pocket. Doch bei diesem hübschen Falt-Smartphone spielen sie vielleicht keine so große Rolle. Das Gerät macht vor allem eine gute Figur. Egal, ob in der Hosentasche oder auf dem Tisch im Café oder in der Bar - so wie das Motorola Razr oder das Samsung Galaxy Z Flip3 der Mitbewerber.

Huawei hat beim P50 Pocket die Designidee der beiden runden schwarzen Elemente auf der Rückseite aufgegriffen. Allerdings dient hier einer der Kreise als kleines Außendisplay. Man kann darauf die Kamera starten und die Musik steuern. Im Alltag muss man gut auf das schöne P50 Pocket aufpassen, denn die Gehäuseoberfläche ist extrem glatt.

Das Gerät schließt perfekt flach, besser als die Flip-Phones der Wettbewerber. Wie robust das Scharnier über einen längeren Zeitraum ist, muss ein Langzeittest erweisen.

Das faltbare Display des Pocket-Modells ist ausgeklappt mit 6,8 Zoll sogar etwas größer als der Bildschirm des P50 Pro. Bei den Kameras vermisst man schnell das Teleobjektiv des P50 Pro. Leider fehlt der optische Bildstabilisator.

Wer wartet, spart vielleicht
Wie beim P50 Pro will Huawei sein Falthandy nicht als Schnäppchen vermarkten. Die goldfarbene Premium-Version mit 12 Gigabyte (GB) RAM und 512 GB internen Speicher kostet in Deutschland 1599 Euro. In Weiß mit 8 GB RAM sowie 256 GB internen Speicher immerhin noch 1299 Euro. Das Huawei P50 Pro wird in der Speichervariante 8/256 GB für 1199 Euro angeboten.

Mit Google-Diensten und 5G-Unterstützung hätten die beiden neuen Huawei-Geräte das Zeug gehabt, dem Smartphone-Markt an der Spitze wieder aufzumischen. Ohne diese Features handelt es sich um ansprechende Kamerahandys, leider nicht mehr.

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